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Stand: Donnerstag, 25. April 2024 um 19:53 Uhr
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Grafikbau statt Gasballon - Stadt erstellt 3D-Modell

Grafikbau statt Gasballon – Stadt erstellt 3D-Modell 
 
Erneut geht die Stadt Neustadt/WN in Sachen Bebauungsplan „An der Felixallee" über Gebühr. In eine 3D-Visualisierung des Bauvorhabens durch ein unabhängiges Ingenieurbüro investiert die Stadt mehrere tausend Euro.

„Die geplante Baumaßnahme wurde in aktuelle Hintergrundfotos eingepasst", erklärt Bürgermeister Sebastian Dippold, „diese 3D-Visualisierungen sind keine ‚Fotomontagen‘, sondern geometrisch exakt vermessene Darstellungen, auf wenige Zentimeter genau." 
 
Mehrere tausend Euro für 3D-Visualisierung
 Schon im letzten Jahr gab es aus der Bevölkerung den Wunsch einer Visualisierung der angedachten Wohnbebauung auf dem Krankenhaus-Areal an der Felixallee mit Hilfe von steigenden Luftballons, die die Dimension der geplanten Gebäude anzeigen sollten. Dies sei sowohl vom Investor als auch von der Kliniken Nordoberpfalz AG, der Grundstückseigentümerin, abgelehnt worden, weil damit keine vernünftige Darstellung von Gebäuden erreicht werden könne. Nun habe die Stadt einen anderen Weg beschritten und durch das Ingenieurbüro Wiederer aus Neunburg vorm Wald eine 3D-Visualisierung erstellen lassen. Dafür habe die Stadt mehrere tausend Euro investiert, so Dippold: „Die Visualisierung ist kein verbindliches Modell, es wird aber das maximal mögliche nach dem Bebauungsplan abgebildet". Wichtig sei dem Bürgermeister, dass das Modell von einem unabhängigen Büro erstellt wurde. 
 
In der 3D-Visualisierung des Bebauungsplanes werden die geplanten Gebäude mit Ihren Fronten, Flächen, Höhen und Einbettungen in das abfallende Gelände exakt dargestellt. 
 
Bürgerinitiative „Rettet den Felixberg"
Anfang Februar hat sich die Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Felixberg" gegründet, die sich gegen die geplante Art der Bebauung des Krankenhaus-Areals wendet.
Die Befürchtungen, das Krankenhaus würde abgerissen werden und auch hier eine Wohnbebauung stattfinden, sei unrealistisch. „Ein Abriss des Krankenhaues steht nicht im Raum, es soll lediglich saniert werden und wird künftig in gewohnter Weise weiterbetrieben", informiert Dippold. „Es gibt nach Angaben des Investors hier mit einzelnen Mietern langfristige Mietverträge." Insbesondere die Vermietung an das Hospiz sei laut Investor auf 25 Jahre notariell gesichert. 
 
Für Anfang März hat die BI eine Infoveranstaltung organisiert, zu welcher sowohl Neustadts Bürger, als auch der Stadtrat samt Bürgermeister eingeladen sind. „Nach meinem Kenntnisstand liegt dem Investor keine Einladung vor", erwähnt Dippold, der an der Veranstaltung nicht teilnehmen wird. „Ich werde eingeladen und im nächsten Artikel stehen dann wieder Sachen gegen meine Person, die einfach nicht stimmen. Da kann man sich schon etwas veräppelt vorkommen." Der BI habe er umfassend und begründet abgesagt. 
 
Generell wundert sich Bürgermeister Sebastian Dippold über die Kommunikation, manche Äußerungen von Bürgern seien demnach „sehr seltsam". „Nach einem Leserbrief vor wenigen Wochen ist mir mehrfach empfohlen worden, ich solle Strafanzeige wegen Verleumdung stellen. Davon sehe ich aber ab, das bringt doch in der Sache nichts." 
 
Vor allem Mitglieder der BI, ausschließlich Anwohner des Felixbergs, würden jedoch die fehlende Transparenz der Stadt kritisieren. „Ich persönlich habe die Anwohner der Felixallee noch vor dem Stadtrat über das geplante Bauvorhaben informiert, ich war selbst bei den Anwohnern vor Ort", schildert Dippold. „Diese Vorwürfe können weder Verwaltung, Stadtrat noch ich nachvollziehen". 
 
Nach wie vor werfe die BI der Stadt vor, einen angeblich versprochenen ‚runden Tisch‘ noch nicht realisiert zu haben. „Einen ‚runden Tisch‘ wird es nicht geben, weil der Investor aufgrund des Verhaltens der BI kein Interesse hat", hieß es bereits im Dezember bei der öffentlichen Infoveranstaltung im Rahmen des Bebauungsplans „An der Felixallee" von Seiten des Baurechtanwalts Axel C. Sperling, dem Mediator des damaligen Abends. „Von Seiten der Bürger hat auch noch nie eine Terminabfrage bezüglich eines ‚runden Tischs‘ ohne den Investor stattgefunden", ergänzt Dippold. 
 
Mit Gutachten schon 2022 über Gebühr
Einwände aus der Bevölkerung gab es bereits nach der 1. Auslegung des Bebauungsplans im letzten Jahr. „Diese Auslegung war nicht vorgeschrieben, sondern freiwillig, um die Öffentlichkeit mit einzubeziehen und bereits erste Fachstellen um Einschätzung zu bitten", erklärt Dippold, „die Einwände wurden alle durch unsere baurechtlichen Anwaltskanzleien weitgehend berücksichtigt und abgewägt." Die Fachanwälte aus München seien dafür von der Stadt direkt beauftragt worden. 
 
Auch hier sei die Stadt bereits weiter gegangen als sie eigentlich müsste. So wurden Gutachten für Verkehrsbelastung, Lärmemissionen, Baugrunduntersuchung und Entwässerung als auch eine Begutachtung der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) angeregt. „Auch das wäre in dem Umfang nicht vorgeschrieben gewesen, wir hätten diese Gutachten so nicht machen müssen, aber wir haben es schlicht als notwendig empfunden", so Dippold. 
 
Das Verkehrsgutachten der Planungsgesellschaft „Stadt-Land-Verkehr" habe ergeben, dass der Neuverkehr den bisherigen Verkehr des Knotenpunkts Felixallee/Georgstraße/Zacharias-Frank-Straße/Bildstraße kaum beeinflusse, sowohl im Bestand als auch im Planfall 2040 weise der Knotenpunkt die Bestbewertung Qualitätsstufe „A" auf. Ausbaumaßnahmen am Knotenpunkt seien im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben nicht erforderlich, die Planungen gemäß Bebauungsplan würden als verkehrsverträglich eingestuft. Auch die Ergebnisse aus dem Entwässerungsgutachten durch das Planungsbüro Wolfrum seien durchaus umsetzbar. Eine Rigole, eine Art Regenrückhaltung, sei notwendig, dann stünde von Seiten der Entwässerung nichts im Wege. Allein die Ergebnisse der Begutachtung der saP stünden noch aus, da diese erst im Frühjahr zu den Brutzeiten der Vögel durchgeführt werden könne.
 
Von Seiten des Stadtrates hieß es vereinzelt, es sei noch kein Baugebiet so akribisch vorbereitet worden, die Anwohner seien im Vorfeld mit Rederecht in den Bauausschuss gebeten worden und ebenso hätte es eine gemeinsame Begehung vor Ort gegeben. 
 
Änderungen im Bebauungsplan
In Verhandlungen sei die Stadt auf Einwände aus der Bevölkerung eingegangen und habe bereits einige Änderungen erreicht, sagt Dippold. So habe der Investor sein Vorhaben deutlich reduziert, ein Gebäude wurde sogar vollständig aus dem Bebauungsplan gestrichen: auf dem vorhandenen Parkplatz am ehemaligen Kreiskrankenhaus wird nicht gebaut.
Ein Gebäude wurde komplett um ein Stockwerk reduziert, die Baufelder verkleinert und die Gebäude näher aneinander platziert, um so den Abstand zu den Nachbargrundstücken zu vergrößern. Außerdem sei laut Dippold nach der Neustädter Stellplatzsatzung die Anzahl an Parkplätzen für das geplante Bauvorhaben übererfüllt. „Bis auf wenige Besucherparkplätze werden die Parkplätze unterirdisch sein". 

Beteiligung der Öffentlichkeit bei 2. Auslegung
„Wenn der Stadtrat die aktuelle Planfassung in seiner Sitzung im März billigt, geht es in die 2. Auslegung", so Christian Schell, der das Projekt für die Stadt im Rathaus betreut. „Wir werden anschließend gemäß Baugesetzbuch öffentlich auslegen, auch hier kann die Bevölkerung wieder Einwände bringen". Die Verhandlungen würden weitergehen, so Dippold. Erst, wenn im Laufe des Frühsommers die Ergebnisse der saP vorliegen, könne der Stadtrat die Satzung beschließen – oder ablehnen. 
 
„Wir als Stadtrat wägen ganzheitlich ab, wir stehen nicht auf der Seite des Investors, sondern auf der Seite der Stadtentwicklung", bekräftigt Dippold. „Wir müssen die Sache vollumfänglich betrachten und man darf nicht außer Acht lassen, dass auf diesem Baugebiet einige Familien, Paare und Alleinstehende ein neues Zuhause bei uns in Neustadt finden können."
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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