AKTUELL
Abschließende Mitteilung zur
Wasserversorgung in Neustadt a.d. Waldnaab
Turbulente Tage liegen hinter Neustadt a.d. Waldnaab. Die
Wasserversorgung war gekappt. Der Bürgermeister spricht vom „Wasser-Super-Gau".
„Schlimmer geht’s nicht mehr", sagt Bürgermeister Sebastian Giering
sichtlich geschafft. Im Gesicht hat er einen deutlichen Sonnenbrand. „Um das in
den Griff zu kriegen waren wir waren jetzt fast zwei Tage durchgehend unterwegs,
mich eingeschlossen. Wir wussten anfangs nicht, was überhaupt passiert war."
Passiert war, dass ab Mittwochmorgen das Netz der Kreisstadt
‚leergelaufen‘ war. Schuld sei ein fehlerhafter Plan aus dem Jahr 1976, erklärt
der Bürgermeister. „Wir hatten – laut Plan – zwei unabhängige
Hauptwasserleitung. Einmal den sogenannten Ostring, der Neustadt sowie
Reiserdorf grob über das Gewerbegebiet versorgt. Und das Gegenstück, die
Leitung in die Stadt, die Neustadt über den „Breiten Weg" versorgt. Angedacht war für Mittwochmorgen den Ostring
zu kappen und auf den neuen Hochbehälter anzuschließen." Plan hierfür sei
gewesen, dass die zweite Leitung, die in die Stadt, die Versorgung übernimmt. „Das
wäre völlig reibungslos gelaufen. Abgesprochen mit Ingenieur, Baufirma und
Wasserwerk. So ein Umklemmen, das merkst du an ein keinem einzigen Wasserhahn. Eigentlich
kein Problem", erklärt Giering. Problem war allerdings: Der Plan war falsch. Es
gab nie zwei unabhängige Hauptwasserleitungen.
Es gab nur
immer eine Leitung
„Die Leitung in die Stadt war zu keiner Zeit voll mit einem
Hochbehälter verbunden", macht der Bürgermeister deutlich. „Wissen konnte das
niemand, das wurde vor knapp 50 Jahren gebaut und im Plan falsch verzeichnet."
Durch eine Art Überlauf oder Druckausgleich waren der Ostring und die
Stadtleitung verbunden. „Die Stadtleitung hat ab dieser Verbindung, circa
hundert Meter unterhalb des Hochbehälters, immer Wasser geführt. Aber eben
nicht oberhalb dieser Verbindung." Wieso, das sei unklar. Niemand wisse ob die
Leitung einfach ende, ob die Leitung vor Jahrzehnten einmal abgedreht wurde oder
warum die Leitung kein Wasser führe.
Die Leitung, die
eigentlich die Stadt versorgen sollte – komplett trocken. „Wir waren dadurch mittwochs tagsüber alle völlig im Blindflug.
Endgültig klar, was da passiert ist, das war erst am Donnerstagmorgen als wir
die Stadtleitung gekappt haben", führt der Bürgermeister aus. Anfangs sei noch
von Druckschwankungen die Rede gewesen. „Wir wussten ja nicht was geschehen
war. Wir waren immer der Annahme, dass die Stadtleitung Wasser führt. Im
Rathaus wusste man auch nur, dass am Hochbehälter gearbeitet wurde. Aber diese
Arbeiten hätten niemals zu solch einem Fehler geführt – wäre der Plan korrekt
gewesen. Daher konnten wir den ganzen Tag noch gar nicht abschätzen, wie
weitreichend die Folgen sind und auch keine konkrete Info geben. Das tut uns leid."
Stadt hat
breit aufgeklärt
Informiert habe man aber so gut es ginge, von Anfang an. „Noch am Dienstagvormittag
haben wir die wichtigsten Einrichtungen telefonisch kontaktiert. Parallel haben
wir die lokale Presse mit Zeitung, Radio, Onlineberichterstattung und Fernsehen
auf die Situation aufmerksam gemacht. Radio Ramasuri hat ab 10:00 Uhr stündlich
auf die Probleme der Neustädter Wasserversorgung hingewiesen. Auch eigene Veröffentlichungen
im Internet hat die Stadt getätigt", führt Giering aus. Donnerstag sei das
weitergegangen. Aber man konnte eben nur mitteilen, was man im Moment wisse.
Was wirklich war, war aber lange unklar. Zudem hat sich die Lage stündlich
geändert. „Da kann man auch nicht mit Flugblättern arbeiten."
Erst nachdem die Anrufe am Dienstag immer zahlreicher wurden,
wussten wir, etwas kann da nicht stimmen. da sei es allerdings zu spät gewesen.
„Wir waren mit dem Ostring am Dienstag um 14:00 Uhr bereits wieder am Netz.
Eingespeist haben wir da mit einem niederen Durchfluss von 50 Kubikmetern
Wasser die Stunde." Niedrig sei die Menge deswegen gewesen, weil man zu diesem
Zeitpunkt durch die Anrufe schon wusste, dass das Leitungsnetz deutlich leerer
gewesen sein musste. „Man ist gezwungen dann vorsichtig einzuspeisen. Können
Sie sich vorstellen wie einen Luftballon, den Sie an einen Kompressor hängen. Geben
Sie einfach Gas, dann platzt der Ballon. Füllen Sie den Ballon langsam, kann er
sich ausdehnen. Genauso ist das mit dem Wassernetz. Wir mussten langsam
einspeisen um durch Druckansammlungen Rohrbrüche zu vermeiden", klärt Giering
auf. Das Leerlaufen eines Netzes sei der Super Gau für jede Wasserversorgung. „Dass
wir ohne Rohrbruch durchgekommen sind grenzt an ein Wunder", macht Giering
deutlich. Ganz leer sei man in Neustadt aber nicht gewesen. Einige, tiefere
Gebiete, hatten immer Wasser.
Notmaßnahmen
für das Bezirksklinikum
„Am Mittwochabend hatten wussten wir dann, dass das wir aus dem alten
Hochbehälter kein Wasser mehr rausbringen. Ändern konnten wir da aber bereits
nichts mehr." Priorität sei dann das Bezirksklinikum gewesen. Die Feuerwehren
aus Neustadt, Lanz, Störnstein sowie das THW aus Weiden haben dann Wasser zum
Waschen für die Pflege zur Verfügung gestellt. Danach sei es halb zehn gewesen.
Zu spät um in Neustadt noch Wasser auszufahren. „Das Wasser, was Feuerwehren
mitführen, kann nicht getrunken werden. Wir haben dann die Einspeisung über die
Nacht abgewartet, damit das Netz sich füllt und die Leitungen sich spannen. In
der Früh konnten wir dann die Einspeisung über den Ostring erhöhen. Der Effekt
war spürbar. In Reiserdorf kam umgehend wieder Druck an, fast ganz Neustadt
hatte zumindest ein bisschen Wasser", resümiert Giering. Ausnahme waren
Hochpunkte, wie das Gymnasium. Die seien länger von der Versorgung
abgeschnitten gewesen. Feuerwehr
verteilt Wasser „Am Rumpler war bis zum Donnerstagnachmittag auch kein Wasser.
Hier vermuteten wir aber einen Lufteinschluss in den Leitungen als Ursache.
Beim Entlüften an der Rastenhofer Straße kam knapp eine viertel Stunde nur
Luft. Bei anderen Hydranten ebenso. Am Rumpler und am Blumenviertel haben wir
dann begonnen mit der Feuerwehr Brauchwasser auszufahren. Die Lage in der
Leitung hat sich da dann aber relativ schnell entspannt, nachdem der Druck im
Netz gestiegen ist und die Luft raus war. Ab Donnerstagabend war dann Wasser
das wieder da, nicht mit vollem Druck, aber da."
Eine Vorwarnung sei nicht möglich gewesen. „Sie können das nicht
vorhersagen. Das war völlig außer Plan, ein Unfall, der Schlimmste, was einem
Wassernetz passieren kann", antwortet Giering. „Wir wussten erst Donnerstag,
was wirklich passiert ist. Sonst könnten wir ja jeden Rohrbruch vorhersagen! In
aller Deutlichkeit: Niemanden auf der Baustelle oder im Rathaus trifft hier
eine Verantwortung."
Verfärbungen
können noch auftreten
Inzwischen sei die Lage überstanden. Verfärbungen im Wasser
könnten aber noch auftreten. Dies sei allerdings kein Grund zur Sorge, so der
Bürgermeister. „Wenn das Wasser nochmal braun kommt, ist das normal. Durch das
Entleeren und Spülen der Leitung lösen sich Korrosionsablagerungen. Das ist
dann einfach Rost. Wasser laufen lassen, bis es klar wird." Bei der Neustädter
Bevölkerung bedanke er sich ausdrücklich. „Die allermeisten hatten Verständnis
für die Lage, gerade wenn man dann erklärt hat, dass das ein Unfall war und niemand
das hat kommen sehen können."
Auf die Frage, ob es auch was Gutes gäbe, meint Giering den
einzigen Vorteil sehe er darin, dass Neustadt jetzt erstmals wirklich mit zwei
Hauptwasserleitungen gespeist wird. „Vorher war das faktisch nur eine. Der
Druck im gesamten Stadtnetz dürfte jetzt stabiler werden, immerhin kommt ja die
doppelte Menge an." So sei es früher vorgekommen, dass bei Rohrbrüchen in der
Siebenbürgerstraße am Felix oder in Reiserdorf Druckprobleme aufgetretene sind.
Das dürfte wohl der Vergangenheit angehören.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe
Gäste und Besucher – herzlich willkommen auf unserer Website!
Als Bürgermeister begrüße ich Sie und freue ich mich über Ihr Interesse an
unserem Neustadt.
Hier bei uns, in der kleinsten Kreisstadt Bayerns, verbinden sich der
liebenswerte Charme und Zusammenhalt einer Kleinstadt mit den Vorzügen eines
modernen Lebensgefühls.
Mit einem über 800-jährigen Bestehen können wir auf eine traditionsreiche
Geschichte zurückblicken. Doch besonders der Blick nach vorne, in eine
vielversprechende Zukunft macht Neustadt so attraktiv.
Mit Arbeitsplätzen, Kitas, Schulen von Grundschule bis Gymnasium, Arztpraxen
direkt vor Ort, einem gut ausgestatten Einzelhandel, Gastronomie und
kulturellen Angeboten erfüllt Neustadt höchste Ansprüche an das tägliche Leben
aller Generationen. Das Vereinswesen sowie ein umfassendes Freizeit- und
Erholungsangebot ergänzen, was es für ein echtes Zuhause-Gefühl
braucht.
Ich lade Sie herzlich ein, unser Neustadt, die kleinste Kreisstadt Bayerns
kennen und lieben zu lernen.
Vielleicht bleiben Sie ja länger – oder sogar für immer.
Herzlichst,
Ihr Sebastian Giering
Erster Bürgermeister